Im höchstgelegenen Land der Welt leben ca. 30 Millionen Menschen, wovon mehr als die Hälfte Analphabeten sind. Ein Land mit 100 verschiedenen ethnischen Gruppen und Kasten, sowie 124 verschiedenen Sprachen, das zu den zehn ärmsten Ländern der Welt gehört. Nepal ist zu 80% von Landwirtschaft abhängig. Tagtäglich verlassen ca. 2000 junge Menschen, in erster Linie Väter und Söhne, das Land. Ihr Ziel ist es in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien als Arbeitssklaven zu arbeiten. Frauen, Kinder und Eltern bleiben zurück. Ebenso trägt die extrem korrupte Regierung einen großen Beitrag zur weit verbreiteten Armut im Land bei. Nach dem Erdbeben im Jahr 2015 mit ca. 9000 Toten und 800 000 eingestürzten Häusern, sind bis heute viele Orte noch immer nicht aufgebaut worden.
Das Kastensystem und die Folgen
Obwohl das Kastenwesen abgeschafft wurde, sorgt es in Nepal noch immer für viel Diskriminierung und Leid. Nepalesen können bereits an der Kleidung beziehungsweise kleinen Handlungen erkennen, welcher Kaste jemand zugehörig ist. Dementsprechend sind auch seine Rechte. Die unterste Kaste „Dalits“ oder auch die „Unantastbaren“ genannt, werden von der Gesellschaft ausgeschlossen. Für sie besteht kaum eine Möglichkeit aus der Armut und dem Leben im Slum zu entfliehen. In diese Kaste hineingeboren ist es für sie nicht möglich, außerhalb des Slums eine Schule zu besuchen, bzw. Arbeit zu finden. Ihnen ist es vorbehalten die Äcker zu bestellen und mit handwerklichem Geschick den Lebensunterhalt zu finanzieren. In Realität sieht es jedoch so aus, dass der Großteil der Dalits arbeitslos ist. Unter menschenunwürdigen Bedingungen leben die Dalits gemeinsam mit dem eigenen Vieh in Behausungen gebaut aus Lehm und Stroh.
Jedes Mädchen hat das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben!
In Nepal ist noch immer der Hinduismus die prägende Religion. Etwa 80 Prozent sind Hindus. Religiöse Vorschriften regeln in weiten Teilen des Landes den Alltag, gar die Abläufe in der Gesellschaft. Die negativen Folgen spüren vor allem die Frauen. Frauen gelten während ihrer Menstruation als unrein. Sie dürfen die Küche nicht betreten und keine Nahrungsmittel berühren. Am Land müssen Frauen zum Teil noch in anderen Gebäuden zusammen mit dem Vieh schlafen. Gegenüber ihrem Ehemann gilt eine nepalesische Frau als untergeordnet. Mädchen, die der untersten Kaste angehören, sind vollkommen wertlos und werden daher oft nach Indien in Bordelle verkauft. Ein Leben, das fern von jeglicher Selbstbestimmung und Chancengleichheit ist. Uns ist es daher besonders wichtig Mädchen und Frauen zu helfen!