Unermüdlich setzen wir uns seit über neun Jahren für ein besseres Leben von Dalit Kindern in Nepal ein. Die Zustände in dem asiatischen Land sind für uns immer noch erschütternd, obwohl wir bereits acht Mal in diesem kulturell großartigen und landschaftlich wunderschönen Land waren. Die Situation in den Slums, den Gefängnissen und im Lepradorf, wo wir unsere drei Schulen errichtet haben, ist eine einzige Katastrophe und auch für uns kaum zu begreifen, obwohl wir schon so oft hier waren. Das Gefängnis ist vierfach überbelegt und die Insassen schlafen in Schichten unter unwürdigsten Umständen. So auch unsere Kinder, die mit den Müttern mitinhaftiert sind. Ebenso unfassbar sind die unzähligen Hürden mit nepalesischen Männern, die Frauen auf das Schlimmste misshandeln und auch mit nepalesischen Ämtern, die versuchen, ihre Macht auszuspielen. Dalitfrauen sind im Hinduismus nach wie vor wertlos und Eigentum der Ehemänner, Väter und Schwiegereltern. Aufgrund der großen Armut verkaufen immer mehr Eltern ihre Töchter als unnütze Esser an Menschenhändler um 250 bis 1.000 Dollar, je nach Schönheit des Mädchens. Auch der Organhandel blüht immer mehr auf. US Amerikaner, Australier und Europäer bekommen innerhalb kurzer Zeit in indischen Krankenhäusern, die auf Transplantation spezialisiert sind, Organe von Menschen aus den angrenzenden Entwicklungsländern… so auch unsere Kinder und jungen Menschen der untersten Kasten, der Dalits. Letztes Jahr konnten wir drei Kinderhochzeiten verhindern, indem wir die Mädchen in unseren Hostels aufgenommen haben und für sie sorgen. Weiters haben wir mittlerweile sechs Badi Mädchen, welche wir aus der vererbten Prostitution geholt haben. Acht Mädchen gehen mittlerweile in ein College in Birgunj und haben sich in dieser Schule gut integriert. Derzeit ermöglichen wir 270 Kindern den Zugang zur Bildung und alle stehen unter unserem Schutz gegen Menschenhandel.
Im Dezember 2024 haben unsere fünfte Einrichtung vor Ort eröffnet (nunmehr gibt es zwei Heime und drei Schulen unter unserer Organisation) und haben so alle Kinder, die mit ihren Müttern im Gefängnis von Birgunj gelebt haben, in unser Lizzy Heim. Sie wachsen dort unter unserem Schutz auf, solange ihre Mütter ihre Strafe absitzen. Falls die Mütter keine Möglichkeit haben, für ihre Kinder zu sorgen nach ihrer Strafe, nehmen wir die Kinder auf.
Unsere Kinder im Sunflower Hostel wurden aus der Prostitution geholt, haben auf der Straße gelebt und gebettelt oder wären im Alter von 12 Jahren verheiratet worden. Die Situation war nach Corona katastrophal – somit haben wir beschlossen, für diese Kinder das Sunflower Hostel zu eröffnen. Derzeit leben zwischen 25 und 30 Mädchen im Heim.
Die Herzlichkeit und Dankbarkeit unserer Kinder sind der Lohn für unsere Arbeit und lassen uns weiterarbeiten – auch, wenn die Situation oftmals mehr als schwierig ist. Im kommenden Jahr müssen wir unsere Slumschool renovieren, weil der Monsun durch die Klimaveränderung immer größere Schäden anrichtet.
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